23. Februar 2023

Auf den ersten Blick recht unterschiedlich in der Kundenansprache, technisch und vom Aufbau her jedoch durchaus für die gleichen Ansprüche geeignet. So kommen das Tesla Model Y, der Ford Mustang Mach-E GT und der Genesis GV70 für einen Vergleich miteinander in Frage. Wer punktet am meisten und für welches Elektroauto können sich potentielle Kunden mit dem besten Gewissen entscheiden?

Tesla Ladesäule

Unterschiedliches Image - für drei SUVs

Das Tesla Model Y kommt als unaufgeregter Allrounder daher. Das Fahrzeug läuft mittlerweile auch in der neuen Gigafactory in Brandenburg vom Band und lockt entsprechend mit "deutscher" Verarbeitungsqualität. Der Ford Mustang Mach-E GT mimt hingegen den emotionalen Sportler. Schließlich ist die Bezeichnung Mustang Synonym für leistungsstarke Musclecars aus den USA. Mit einem reinen E-Auto bringen viele Kunden dies wahrscheinlich bis heute nicht in Verbindung. Eine weitere Sonderrolle nimmt der Genesis EV70 ein. Die Luxus-Tochter des Hyundai-Konzerns hat sich erst vor Kurzem auf den hart umkämpften Markt in Deutschland gewagt und der GV70 basiert als einziges E-SUV im Vergleich nicht auf einer eigens entwickelten Elektro-Plattform.

Leistungsspanne von 436 bis 514 PS

Der Schwächste im Bunde ist - auf dem Papier - der Genesis GV70. Zwei E-Motoren bringen es auf 436 bzw. im Overboost-Modus auf 490 PS. Die maximal gebotenen 700 Newtonmeter Drehmoment fühlen sich auf der Strecke am wohl proportioniertesten an. Hier will Genesis sicher seinen gediegenen Luxus-Anspruch ausspielen. Auch im Ford gibt es den doppelten Elektromotor mit dann 487 PS und 860 Newtonmetern maximalem Drehmoment. Wer sich zu einem beherzten Tritt auf das Gaspedal hinreißen lässt kann den Ami auch schnell quer treiben, da die Power zu großen Teilen an der Hinterachse landet. Tesla bietet ebenfalls das Dual-Engine Setup und trumpft mit 514 Pferdestärken auf. Überraschenderweise muss aber auch dieses Fahrzeug beim sportlichen Handling dem Ford den Vortritt lassen. Wer es besonders sportlich und hart mag kommt um den Mustang Mach-E GT kaum herum.

Tesla und vor allen Dingen auch der GV70 gehen komfortabler und entspannter zu Werke. Dabei bringt es der Südkoreaner mit einer Höchstgeschwindigkeit von 235 km/h auch auf Autobahnetappen zu Reisegeschwindigkeiten die auf dem Niveau eines Verbrenners liegen. Mit 455 Kilometern Maximalreichweite (Tesla = 465, Ford = 490) kommt er allerdings auch am wenigsten weit. Die VMax beim Tesla liegt bei 270 km/h. Der Mustang wird bereits bei 200 km/h abgeriegelt und büßt damit ein wenig von seinem Image ein.

Unterschiede an der Ladesäule

In der Realität sind insbesondere die Herstellerangaben in Sachen Reichweite natürlich eher Makulatur und stark vom Gasfuß des Piloten abhängig. Mit einem Gewicht von jeweils über zwei Tonnen handelt es sich bei den SUVs natürlich auch nicht unbedingt um leichtfüßige Fahrzeuge. Der Genesis GV70 füllt seinen 77,4 kWh Akku an der Schnellladestation in nicht ganz 20 Minuten von 10 auf 80 Prozent. Bei Ford dauert das gleiche Spielchen schon gute 45 Minuten. Die beste Energieeffizienz bietet der Tesla.

Ausstattung und Verarbeitung

In Sachen Verarbeitung wirken alle Probanden austrainiert. Tesla hat mittlerweile viele Kinderkrankheiten ausgemerzt, Ford hat dem Mustang eine europäische Matrialanmutung verpasst und das Plastikimage vergangener Tage hinter sich gelassen und der Genesis muss sowieso seinem Oberklasse-Image gerecht werden. Alle Fahrzeuge bieten viele Komfort und Assistenzsysteme für Sicherheit im Straßenverkehr und Konnektivität.

Am Ende müssen Kunden sich gemäß ihrer Präferenzen entscheiden. Der Mustang ist definitiv der Sportler bei dem Abstriche in Sachen Alltagstauglichkeit gemacht werden müssen. Genesis bietet unaufgeregten Komfort aber auch das ungreifbarste Image. Als heimlicher Sieger darf das Tesla Model Y gelten. Das Unternehmen von Elon Musk hat mit seinem Mittelklasse E-SUV die höchste Reichweite und die besten Platzverhältnisse zu bieten. Auch die Basispreise dürften eine Rolle spielen. Gibt es den Tesla bereits ab knappen 60.000 Euro müssen für den Genesis eher 70.000 Euro und für den GT saftige 86.000 Euro in der Basisversion bezahlt werden.